Kleine Geschenke für die Freundschaft
So oder ähnlich denkt sich das wohl unser Hunde-Neuzugang Abby. Sie war gerade mal ein paar Tage bei uns, als ich nach Berlin musste. Ich war nur eine Nacht weg, aber die kleine Abby hat sehnsuchtsvoll auf mich gewartet und hat ein Spielzeug nach dem anderen auf den Abtreter im Flur gelegt, so als wolle sie mir Geschenke machen. Hauptsache ich komme wieder.
Sie hat sich regelrecht vor Freude überschlagen, als ich wiederkam und ließ mich tagelang noch nicht mal mehr alleine ins Bad gehen. Das hat sich bald gelegt, das Vertrauen ist gewachsen. Geblieben sind jedoch die „Geschenke“, die sie immer noch auf den Abtreter legt, auch wenn ich nur kurz rausgehe.
Die Krönung lieferte Abby mir im Sommer. Sobald das Wetter es erlaubt, können die Hunde nach Lust und Laune in den Garten raus, oder auch wieder ins Haus reinlaufen, ganz nach belieben. Da beide Hunde über den Rasen tobten, hätte ich nicht gedacht, dass Abby überhaupt mitbekommt, dass ich zur Haustür raus gegangen bin. Ich war nicht lange draußen, habe nur nach den Blumen geschaut und hier und dort ein Unkraut gezupft. Das dauerte vielleicht zehn Minuten.
Kaum hatte ich die Tür geöffnet, sah ich schon mein „Geschenk“ daliegen. Daneben saß eine sehr stolze, sehr aufgeregte Abby mit strahlenden Augen.
Ich musste nahe herantreten, um zu sehen, was da lag. Und dann traute ich meinen Augen nicht! Abby hat mir eine frischgefangene, tote Maus geschenkt!
Etwas irritiert entsorgte ich die Maus, Abby zog enttäuscht und beleidigt von dannen.
Klar fangen auch Hunde Mäuse und sie fressen diese auch recht gerne. Aber eine tote Maus als Geschenk? Das kenne ich nur von Katzen.
Fröhlich fragte ich bei der Organisation an, die Abby aus Griechenland gerettet hatte, wie denn in Griechenland die Katzen aussehen würden. Nach längerem Gelächter wurde mir bestätigt, dass die griechischen Katzen genau so aussehen wie bei uns.